Wer sich mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit auseinander setzt kommt um sein Badezimmer nicht herum. Oftmals beginnt sogar im Badezimmer die Reise, wenn der Haushalt nachhaltiger gestaltet werden möchte, gerade wenn es um das Topic Zero Waste geht.
In Bezug auf unsere Themenwoche „Naturkosmetik“ auf Instagram @eventvoll, geht es in diesem Beitrag um die Siegel auf Kosmetikprodukten. Diese sollen es uns leichter machen zu erkennen, ob wir natürliche Inhaltsstoffe auf unseren Körper geben, wie diese Angebaut und gehandelt werden.
Naturkosmetik-Siegel sind so enorm wichtig, da die Begriffe „Naturkosmetik“ oder „Bio-Kosmetik“ nicht geschützt sind. Das heißt nur weil Naturkosmetik drauf steht muss nicht Naturkosmetik drin sein.
Unser Tipp deshalb gleich am Anfang: Achtet auf die Siegel.
Wir möchten euch nun einen kleinen Überblick über die, vor allem in Deutschland zu findenden, Siegel geben.
Let’s start:
Das BDIH-Siegel
Abbildung 1 – BDIH-Siegel (Quelle: https://utopia.de/ratgeber/naturkosmetik-siegel/)
Dieses Siegel wird vom Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V. ausgestellt. Wenn dieses Siegel auf Produkten zu finden ist halten wir kontrollierte Naturkosmetik in der Hand. Was bedeutet dies?
Die enthaltenen Rohstoffe müssen so weit wie möglich aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
Es dürfen keine organisch-synthetischen Farbstoffe, synthetische Duftstoffe, ethoxilierte Rohstoffe, Silikone, Paraffine und andere Erdölprodukte enthalten sein.
Das Siegel wird nur an Produkte vergeben, wenn mindestens 60 Prozent der kompletten Produktreihe die oben genannten Kriterien erfüllt.
Das Nature-Siegel
Abbildung 2 – Nature-Siegel (Quelle: https://utopia.de/ratgeber/naturkosmetik-siegel/)
Nature ist ein in Belgien eingetragener Verein. Im Gegensatz zum BDIH-Siegel unterscheidet das Nature-Siegel in Naturkosmetik, Naturkosmetik mit Bio-Anteil und Biokosmetik.
Die Produkte müssen folgende Kriterien erfüllen, um zertifiziert zu werden:
Es dürfen nur natürliche Stoffe, „naturnahe“ Stoffe und „naturidentische“ Stoffe verwendet werden.
Verschiedene Produkttypen haben verschiedene Anforderungen für die Mindestmenge an natürlichen Stoffen und die maximale Menge an naturnahen Stoffen.
Mindestens 70 Prozent der Inhaltsstoffe müssen aus kontrolliert biologischem Anbau und/oder kontrollierter Wildsammlung sein.
Es dürfen keine petrochemischen Stoffe, gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe oder synthetische Duftstoffe enthalten sein.
Bei der Deklarierung „Naturkosmetik mit Bio-Anteil“ müssen mindestens 70 Prozent der Stoffe aus biologischem Anbau stammen. Höher ist der Anteil bei „Biokosmetik“, hier müssen mindestens 95 Prozent der Rohstoffe aus biologischem Anbau kommen.
Auch hier wird das Siegel nur an Produkte vergeben, wenn mindestens 75 Prozent der kompletten Produktreihe die oben genannten Kriterien erfüllt.
Das Ecocert-Siegel
Abbildung 3 – Ecocert-Siegel (Quelle: https://utopia.de/ratgeber/naturkosmetik-siegel/)
Ecocert ist ein französischer Zertifizierungsverband und kommt in Deutschland nicht so häufig vor. Neben Kosmetikprodukten zeichnen sie auch Reinigungsprodukte aus.
Wie das Nature-Siegel gibt es Unterscheidungen bei der Siegelvergabe. Unterschieden wird in Naturkosmetik und Biokosmetik, wobei der Anteil an natürlichen Inhaltsstoffen bei Biokosmetik um einiges höher sein muss.
Generell müssen folgende Standards erfüllt werden:
95 Prozent aller Inhaltsstoffe müssen natürlich und maximal 5 Prozent dürfen synthetische Stoffe sein.
Es dürfen keine synthetischen Stoffe auf petrochemischer Basis, Nanopartikel oder gentechnisch veränderte Stoffe enthalten sein.
Die Lieferketten der Rohstoffe müssen bis zur Herkunft transparent sein und sich zurückverfolgen lassen.
Für die Reinigung der benötigten Geräte dürfen nur bestimmte Reinigungsmittel genutzt werden.
Das Cosmos-Siegel
Abbildung 4 – Cosmos-Siegel (Quelle: https://www.dm.at/inspiration-und-beratung/pflege-und-parfum/naturkosmetik/naturkosmetik-siegel-168772)
Das Cosmos-Siegel legt einen internationalen Standard fest. Gegründet wurde dieser Verband von derdeutschen BDIH, dem französischem Verband Ecocert, dem italienischen ICEA und der britischen Soil Association.
Das Cosmos-Siegel wird ausschließlich zu einem anderen der oben genannten Zertifizierungen ergänzt.
Die Richtlinien sind ähnlich dem BDIH und Ecocert, ergänzend wird allerdings auf die Umweltverträglichkeit und Abbaubarkeit geachtet. Zudem gibt es Bestimmungen für die Verwendung von Reinigungsmitteln bei der Produktion.
Unterschieden wird in Cosmos-Organic (mindestens 95 Prozent Bio-Rohstoffe) und Cosmos-Natural (Produkte weniger als 95 Prozent Bio-Anteil).
Weitere Siegel
Demeter: eher selten, aber hat sehr strenge Richtlinien und hohe Ansprüche an die Produkte.
NCS: „Gesellschaft für angewandte Wirtschaftethik“ hat sehr strenge Standards und zudem ein Vegan-Siegel.
CSE: Neben Richtlinien für die Inhaltstoffe, liegt der Fokus auf soziale und ökomische Anforderungen.
ICADA: Eine Zertifizierung für kleine und mittelständische Unternehmen.
Soil Association: Bio- und Naturkosmetik-Siegel aus England.
Cosmebio: Naturkosmetik-Siegel aus Frankreich.
ICEA: Bio- und Naturkosmetik-Siegel aus Italien.
Zusätzlich zu Bio- oder Naturkosmetik-Siegeln sieht man häufig noch das Fairtrade-Siegel (bestimmte Inhaltsstoffe sind Fairtrade), Halal-Siegel (verzichtet zum Beispiel auf Alkohol in den Produkten) oder Tierschutz-Siegel (die Produkte werden nicht an Tieren getestet und es stecken keine tierischen Stoffe in den Kosmetikas).
Wir hoffen sehr das euch dieser Überblick weiterhilft und würden uns über Feedback sehr freuen.
Fröhliches eincremen.
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